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Physioswiss kündigt Tarifverträge im KVG

Physioswiss kündigt ordnungsgemäss per Ende Juni 2024 die geltenden Verträge mit den Krankenversicherern auf Ende Jahr. Nach mehr als 25 Jahren nahezu unveränderter Preise werden die Tarifpartner Verhandlungen über neue Verträge mit angepassten Tarifen starten. Angesichts massiv gestiegener Kosten für die Physiotherapeut:innen sind diese Tarifverhandlungen dringend erforderlich.

11628-Tarife

Seit mehr als 25 Jahren hat sich im Physiotherapietarif kaum etwas getan. Dieser beruht auf der Tarifstruktur und dem Tarifmodell (Taxpunktwertvereinbarung) von 1994. Von 1994 bis 2023 ist der Landesindex der Konsumentenpreise um rund 22,3% gestiegen, der Nominal-Lohnindex um 38%. In derselben Zeit wurde der Taxpunktwert (Preis der physiotherapeutischen Leistungen) im Bereich KVG schweizweit nur einmal erhöht, und zwar um ungefähr 8%. In Zeiten stark steigender Kosten und Aufwände für die Praxisführung ist eine Anpassung der Preise an die aktuelle Situation unumgänglich. Physioswiss strebt eine Lösung am Verhandlungstisch an, um die Tarifhoheit zusammen mit den Tarifpartnern zu wahren. Dabei sollen faire und transparente Bedingungen für alle Beteiligten geschaffen werden.

Vorerst keine Auswirkungen auf Patient:innen und Physiotherapeut:innen

Damit die Verhandlungen rasch beginnen, kündigt Physioswiss auf Ende Juni 2024 die drei aktuell geltenden Tarifverträge mit den Einkaufsgemeinschaften der Krankenversicherer (HSK AG, tarifsuisse AG sowie CSS), per 31. Dezember 2024. Die Verhandlungen basieren auf den von Physioswiss aktuell erhobenen Kosten- und Leistungsdaten, welche die aktuellen Betriebsdaten einer modernen Physiotherapiepraxis aufzeigen. Ziel ist es, schnellstmöglich flächendeckend faire Taxpunktwerte für die ambulante Physiotherapie zu vereinbaren und einzuführen.Mit der Kündigung der Tarifverträge ändert sich für Physiotherapeut:innen vorerst nichts bezüglich der Abrechnung ihrer Leistungen. Die Rücktritte aus den aktuellen Verträgen mit den Tarifpartnern haben auch keine Auswirkungen auf die Patient:innen. Alle im Tarifvertrag getroffenen Vereinbarungen behalten vorderhand ihre Gültigkeit.

Verhandlungen über die Tarifstruktur

Zurzeit verhandeln die Tarifpartner Physioswiss, H+ Die Spitäler der Schweiz, santésuisse sowie curafutura auch die der Abrechnung zu Grunde liegende Struktur der Tarife. Diese grundlegenden Arbeiten an unserer Tarifstruktur laufen ebenfalls zusammen mit den Krankenversicherern. Im KVG werden die Preise und die Tarifstruktur getrennt verhandelt. Der Ende Mai unterzeichnete Letter of Intent legt dabei die Rahmenbedingungen der Verhandlungen fest. Das Ziel der Tarifstrukturverhandlungen ist, eine aktuelle, realistische und transparente Abbildung und Bewertung aller ambulanten Leistungen der Physiotherapie zu erhalten. Die Einführung der neuen Tarifstruktur geschieht unter Einhaltung der Kostenneutralität. Das bedeutet, dass allein durch Erarbeitung einer neuen Tarifstruktur keine Mehrkosten in der Physiotherapie entstehen dürfen.

Am 19. Juni 2024 informierten die grössten Krankenversicherer, dass sie per Januar 2025 einen neuen Branchenverband gründen. Physioswiss erwartet eine konstruktive und lö-sungsorientierte Weiterführung der laufenden Tarifstrukturverhandlungen. Zum Wohl der Versorgungssicherheit aller Patient:innen macht sich Physioswiss weiterhin stark für eine partnerschaftliche und zukunftsorientierte Zusammenarbeit mit den Krankenversicherern.

Medienmitteilung

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