Vernetzungsanlass docSH 2024
Die parlamentarische Gruppe Pflege und Gesundheit ludt am 6. November zum Austausch mit dem Regionalverband Schaffhausen-Thurgau ein.
«Die medizinische und therapeutische Versorgung hat sich in den letzten Jahren verändert. Die Politik fördert und fordert «ambulant vor stationär». Im Grundsatz verpflichten sich Bund und Kantone, für eine ausreichende, allen zugängliche medizinische Grundversorgung von hoher Qualität zu sorgen. (Quelle: Bundesbeschluss med. Grundversorgung, Faktenblatt)
Der Inhalt des Faktenblattes orientiert sich am Bedarf der Bevölkerung an grundlegenden medizinischen Leistungen. Diese werden nicht nur von der Hausarztmedizin, sondern von verschiedenen Berufsgruppen erbracht. Die Physiotherapie ist ein Bestandteil der Gesundheitsversorgung mitunter auch mit einem präventiven Ansatz. Im Thurgau tragen insbesondere Einzelphysiopraxen zu einer tragfähigen Versorgung bei.
Seit 25 Jahren ist der Taxpunktwert für Leistungen der Physiotherapeut:innen ohne Anpassungen für gestiegene Kosten wie Infrastruktur, Qualitätsanforderungen und Administration gleichgeblieben. Für Leistungserbringende wird dies zunehmend zu einem Problem.»
Der Anlass bot dem Regionalverband die Gelegenheit, verschiedene Aspekte der Einnahmen und Ausgaben der letzten 25 Jahre von ambulant tätigen Physiotherapeut:innen zu veranschaulichen. Zudem konnte die Diskrepanz zwischen dem indexierten Mietzins und der Lohnentwicklung in der Physiotherapie im Vergleich zur Entwicklung des Taxpunktwertes aufgezeigt werden. Darüber hinaus wurden die administrativen Hürden und die aktuelle Preisgestaltung thematisiert, die es bereits heute für viele unattraktiv machen, im Kanton Thurgau tätig zu werden. Ein zentrales Anliegen war dabei, die zunehmenden Herausforderungen für selbstständig tätige Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen sichtbar zu machen, die durch starre Rahmenbedingungen und eine unzureichende Berücksichtigung wirtschaftlicher Entwicklungen entstehen. Es wurde deutlich, dass dringend politische Massnahmen erforderlich sind, um die Rahmenbedingungen im Interesse der Patientinnen und Patienten und der Attraktivität des Berufsstandes zu verbessern.
Die Forderungen an die Politik:
Die Forderungen verdeutlichen, dass ohne konkrete Verbesserungen das Risiko besteht, dass die Versorgung durch Physiotherapie in der Region weiter eingeschränkt wird. Ein gemeinsamer Dialog mit der Politik wird daher als unabdingbar angesehen, um eine langfristige und qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten.