Am 27. November fanden sich 90 interessierte Teilnehmer:innen an der Schwarztorstrasse ein, um dem Vortrag von Dr. med. Christoph Heidt (Kinderorthopädie Sonnenhof) und Simone Walker (Kinderphysiotherapie Piccolo) zu folgen.

Das Publikum war durchmischt: Neben spezialisierten Kinderphysiotherapeut:innen und vielen Physiotherapeut:innen ohne spezifische Weiterbildung in der Pädiatrie nahmen erfreulicherweise auch Ärzt:innen am Fobiabend teil.

Nach einem kurzen Überblick über die häufigsten Gründe für eine Konsultation in der Kinderorthopädie – Inaktivität ist bereits bei Kindern und Jugendlichen ein grosses Thema – erläuterte Christoph Heidt jeweils die Sicht der Kinderorthopädie, während Simone Walker die wichtigsten Punkte der physiotherapeutischen Anamnese, Untersuchung und Behandlung zu vier Schwerpunkten ihres Arbeitsfeldes vorstellte.

Beim anterioren Knieschmerz wurden die Patellaluxationen sowie der häufige Morbus Osgood-Schlatter vorgestellt. Dabei wurde durch die beiden Fachpersonen gut aufgezeigt, wie häufig ein konservatives Verfahren mit Physiotherapie genügt, die Zusammenarbeit zwischen Physiotherapeut:innen und Ärzt:innen aber häufig entscheidend für einen guten Verlauf ist.

Im zweiten Themenblock «kindliche Wirbelsäule» zeigte Christoph Heidt eindrücklich, wie wichtig eine kontinuierliche Behandlung einer Skoliose im Wachstum ist und ab wann eine Versorgung mittels Korsett notwendig wird. Simone Walker betonte, wie wichtig die genaue Befundaufnahme ist, damit eine spezifische Therapie erfolgen kann.

Der dritte Block widmete sich der Beinachse, wobei die Teilnehmenden lernten, den natürlichen Entwicklungsverlauf der Beinachsen von pathologischen Fehlstellungen zu unterscheiden. Christoph Heidt zeigte auf, warum eine Früherkennung einer Fehlstellung zu kleineren chirurgischen Eingriffen führen kann und wann eine konservative Behandlung alleine manchmal nicht ausreicht. Simone Walker ergänzte mit praktischen Tipps zur Anamnese, Untersuchung und Behandlung und betonte, wie wichtig der Austausch mit den Kinderorthopäd:innen für den Behandlungsverlauf ist.

Zum Abschluss wurde der kindliche Fuss von den beiden Präsentierenden besprochen. Dabei wurde deutlich, dass eine Abklärung von Fussstellungen insbesondere dann wichtig ist, wenn die Biomechanik der unteren Extremität durch die Fehlstellung verändert wird. Auch das Thema orthopädischer Einlagen wurde gemeinsam mit dem Publikum rege diskutiert. Das Fazit der Diskussion: Es kommt darauf an – Einlagen stellen sicherlich nur eine ergänzende Therapie dar. Eine genaue Abklärung und Befunderhebung ist wichtig, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Auch hier konnte Simone Walker zeigen, dass die Physiotherapie einen wichtigen Teil der Behandlungskette bildet und in der Aufklärung der Eltern, zum Beispiel zu gutem Schuhwerk, wichtige Arbeit leistet.

Die Teilnehmenden konnten den Abend nach der reichhaltigen Präsentation bei einem Apéro und weiteren angeregten Diskussionen ausklingen lassen.

Wir danken Dr. med. Christoph Heidt von der Kinderorthopädie Sonnenhof und Simone Walker von der Kinderphysiotherapie Piccolo ganz herzlich für den spannenden Abend.