Rückblick Online-Fobiabend vom 26. Juni 2025: Beckenboden und sein Einfluss auf muskuloskelettale Beschwerden
Am Donnerstag, 26. Juni 2025, fand der Online-Fortbildungsabend von Physiobern zum Thema „Beckenboden und sein Einfluss auf Low Back Pain, Leistenschmerzen und andere muskuläre Beschwerden“ statt.
Als Referentin durften wir Manuela Schori, BSc Physiotherapeutin, Pilates- und FAMO Fascia Movement Teacher sowie Dozentin für Zeitgenössisches Pilates bei art of motion, begrüssen. Mit grosser Fachkompetenz und einem reichen Erfahrungsschatz gab sie spannende Einblicke in die komplexe Rolle des Beckenbodens im muskulären Zusammenspiel des Körpers.
Nach einem kurzen anatomischen Refresher ging es rasch weiter zu den vielfältigen faszialen Verbindungen – von der Hüfte über die Lendenwirbelsäule und den Beckenboden bis hin zum Kiefer und zur Halswirbelsäule. Besonders anschaulich erläuterte die Referentin die drei Hauptfunktionen des Beckenbodens: Anspannen, Entspannen und reflektorisches Aktivieren.
Ein zentraler Punkt des Abends war die Diskussion rund um Dysfunktionen des Beckenbodens. Dabei wurde deutlich, dass in der Praxis häufig nicht hypotone, sondern vielmehr hypertone Beckenböden Auslöser für Beschwerden sind – eine Beobachtung, die von vielen Teilnehmenden im anschliessenden Austausch bestätigt wurde.
Bereits früh am Abend wurden die Teilnehmenden zur aktiven Selbsterfahrung eingeladen: In einem ersten Selbsttest im Langsitz ging es darum, die eigene Körperhaltung zu reflektieren, den Beckenboden bewusst wahrzunehmen, gezielt zu aktivieren und seine Bedeutung in der tiefen Faszienlinie persönlich zu erfahren. Zugleich wurde der Einfluss von Atmung, Spannung und Bewegung auf die Beckenbodenfunktion gemeinsam erarbeitet.
Manuela Schori stellte eine Vielzahl praktischer Übungen zur Wahrnehmung, Aktivierung und Tonusregulation des Beckenbodens vor. Auch für die Selbsterfahrung blieb jeweils ausreichend Zeit.
In der anschliessenden, lebhaften Diskussionsrunde konnten offene Fragen vertieft und die Bedeutung einer sorgfältigen und ganzheitlichen Anamnese nochmals unterstrichen werden. Bei Symptomen wie Schmerzen im Genitalbereich, Stuhlinkontinenz oder unvollständiger Entleerung wird ausdrücklich empfohlen, Patient:innen an spezialisierte Fachpersonen weiterzuleiten. Auf den Webseiten der Beckenbodenverbände Pelvisuisse und ASPUG findet sich eine hilfreiche Therapeut:innen-Suchfunktion.
Die Präsentation von Manuela Schori steht zum Download zur Verfügung.