Ueli Keller, Kantonsrat GRÜNE | Part II
Der diesjährige Thurgauer Gesundheitsgipfel stand ganz im Zeichen der Frage, wie Künstliche Intelligenz das Gesundheitswesen verändert. Nach der Begrüssung durch Regierungsrat Urs Martin führte Maya Kradolfer Mettler anhand von Praxisbeispielen aus der Thurgauer Spitex in die Thematik ein.

Darauf folgten drei spannende Fachinputs:

In der anschliessenden Podiumsdiskussion wurden Chancen und Risiken kontrovers, aber konstruktiv diskutiert. Besonders wertvoll war dabei der Einbezug der Teilnehmenden, die eigene Fragen und Perspektiven einbringen konnten.

Abgerundet wurde der Anlass mit Hinweisen zu den Ergebnissen der Arbeitsgruppe des letzten Gesundheitsgipfels, in dem auch unser Regionalverband vertreten ist, sowie einem gemeinsamen Lunch, der viel Raum für persönliches Netzwerken bot.

Physiotherapeutische Relevanz: Für die Physiotherapie ist das Thema Künstliche Intelligenz weit mehr als ein Buzzword. KI-gestützte Systeme können Bewegungsanalysen präziser erfassen als das menschliche Auge, Trainingspläne in Echtzeit anpassen und den Fortschritt von Patient:innen datenbasiert begleiten. Wearables und smarte Sensoren liefern bereits heute Informationen, die für die Rehabilitation wichtig sind. Vom Gangbild bis zur Muskelaktivität. Gleichzeitig bleibt die persönliche Beziehung zwischen Therapeut:in und Patient:in (zur Zeit noch) unersetzlich: Motivation, Empathie und das händische Anleiten von Bewegungen kann kein Algorithmus kopieren.
Zentral wird in Zukunft die Schulung der Physiotherapeut:innen sein: Wie können sie KI als Werkzeug sinnvoll einsetzen, ohne ihre therapeutische Rolle zu verlieren? Und wie gehen sie mit Patient:innen um, die der KI vielleicht mehr vertrauen als menschlichen Spezialist:innen im Gesundheitswesen? Nur wenn diese Fragen adressiert werden, kann KI die Physiotherapie wirklich bereichern und nicht zu einem Vertrauensproblem führen.